Joshua Zink, baritone
Kevin Bylsma, piano

Thursday, January 18, 2024

8:00 P.M. Bryan Recital Hall
Moore Musical Arts Center

Program

Winterreise | Franz Schubert (1797-1828)

  1. Gute Nacht
  2. Die Wetterfahne
  3. Gefrorne Tränen
  4. Erstarrung
  5. Der Lindenbaum
  6. Wasserflut
  7. Auf dem Flusse
  8. Rückblick
  9. Irrlicht
  10. Rast
  11. Frühlingstraum
  12. Einsamkeit
  13. Die Post
  14. Der greise Kopf
  15. Die Krähe
  16. Letzte Hoffnung
  17. Im Dorfe
  18. Der stürmische Morgen
  19. Täuschung
  20. Der Wegweiser
  21. Das Wirtshaus
  22. Mut!
  23. Die Nebensonnen
  24. Der Leiermann

Winterreise
Winter Journey

Gute Nacht

Fremd bin ich eingezogen, Fremd zieh' ich wieder aus.
Der Mai war mir gewogen
Mit manchem Blumenstrauß. Das Mädchen sprach von Liebe, Die Mutter gar von Eh', -

Nun ist die Welt so trübe, Der Weg gehüllt in Schnee.

Ich kann zu meiner Reisen Nicht wählen mit der Zeit,
Muß selbst den Weg mir weisen In dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten Als mein Gefährte mit,
Und auf den weißen Matten Such' ich des Wildes Tritt.

Was soll ich länger weilen, Daß man mich trieb hinaus? Laß irre Hunde heulen
Vor ihres Herren Haus;

Die Liebe liebt das Wandern - Gott hat sie so gemacht -
Von einem zu dem andern. Fein Liebchen, gute Nacht!

Will dich im Traum nicht stören, Wär schad' um deine Ruh'. Sollst meinen Tritt nicht hören - Sacht, sacht die Türe zu! Schreib im Vorübergehen

Ans Tor dir: Gute Nacht, Damit du mögest sehen, An dich hab' ich gedacht.

Good Night

I arrived as a stranger,
A stranger I depart.
May blessed me
With many a wreathes of flowers. The girl spoke of love,

Her mother even of marriage - Now the world is so desolate, The road shrouded in snow.

I cannot choose the time To begin my journey,
I must find my own way In this darkness,

A shadow of the moon travels With me as my companion, And upon the white fields
I seek the tracks of deer.

Why should I stay here any longer And be driven out?
Let the stray dogs howl
In front of their master's house; Love loves to wander -

God made it that way - From one to the other, My dearest, good night!

I will not disturb you as you dream, It would be a shame to wake you. You won't hear my steps,
Softly, softly the door closes!

I write in passing
On your gate: Good night, So that you might see That I thought of you.

Die Wetterfahne

Der Wind spielt mit der Wetterfahne Auf meines schönen Liebchens Haus. Da dacht' ich schon in meinem Wahne, Sie pfiff den armen Flüchtling aus.

Er hätt' es eher bemerken sollen, Des Hauses aufgestecktes Schild, So hätt' er nimmer suchen wollen Im Haus ein treues Frauenbild.

Der Wind spielt drinnen mit den Herzen Wie auf dem Dach, nur nicht so laut. Was fragen sie nach meinen Schmerzen? Ihr Kind ist eine reiche Braut.

The Weathervane

The wind plays with the weathervane
On my lovely darling's house.
In my delusion I thought
It was whistling to mock the poor fugitive.

He should have noticed sooner
The symbol displayed on the house, So he wouldn't ever have expected To find a faithful woman within.

The wind plays with the hearts inside
As it does on the roof, only not so loudly. Why should they care about my grief? Their child is a rich bride.

Gefror'ne Tränen

Gefrorne Tropfen fallen Von meinen Wangen ab: Ob es mir denn entgangen, Daß ich geweinet hab'?

Ei Tränen, meine Tränen, Und seid ihr gar so lau, Daß ihr erstarrt zu Eise Wie kühler Morgentau?

Und dringt doch aus der Quelle Der Brust so glühend heiß,
Als wolltet ihr zerschmelzen Des ganzen Winters Eis!

Frozen Tears

Frozen drops fall
From my cheeks.
How could I have not noticed That I have been sobbing?

Ah tears, my tears,
And are you so lukewarm That you freeze to ice Like cool morning dew?

Yet you erupt from the wellspring Of my heart so burning hot,
As if you wanted to melt
All the ice of the winter!

Erstarrung

Ich such' im Schnee vergebens Nach ihrer Tritte Spur,
Wo sie an meinem Arme Durchstrich die grüne Flur.

Ich will den Boden küssen, Durchdringen Eis und Schnee Mit meinen heißen Tränen, Bis ich die Erde seh'.

Wo find' ich eine Blüte, Wo find' ich grünes Gras? Die Blumen sind erstorben, Der Rasen sieht so blaß.

Soll denn kein Angedenken
Ich nehmen mit von hier?
Wenn meine Schmerzen schweigen, Wer sagt mir dann von ihr?

Mein Herz ist wie erstorben, Kalt starrt ihr Bild darin; Schmilzt je das Herz mir wieder, Fließt auch ihr Bild dahin!

Numbness

I search the snow in vain
For the trace of her steps. Where she, arm in arm with me, Crossed the green meadow.

I want to kiss the ground, Penetrate ice and snow With my hot tears,
Until I see the soil.

Where will I find a blossom, Where will I find green grass? The flowers are all dead,
The turf is so pale.

Shall then no memento Accompany me from here? When my pains cease,
Who will tell me of her then?

My heart is as if dead,
Her image frozen stiff within; If my heart ever thaws again, Her image will also melt away!

Der Lindenbaum

Am Brunnen vor dem Tore Da steht ein Lindenbaum;
Ich träumt' in seinem Schatten So manchen süßen Traum.

Ich schnitt in seine Rinde So manches liebe Wort; Es zog in Freud' und Leide Zu ihm mich immer fort.

Ich mußt' auch heute wandern Vorbei in tiefer Nacht,
Da hab' ich noch im Dunkeln Die Augen zugemacht.

Und seine Zweige rauschten, Als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle, Hier find'st du deine Ruh'!

Die kalten Winde bliesen Mir grad' ins Angesicht;
Der Hut flog mir vom Kopfe, Ich wendete mich nicht.

Nun bin ich manche Stunde Entfernt von jenem Ort,
Und immer hör' ich's rauschen: Du fändest Ruhe dort!

The Linden Tree

By the well, before the gate, There stands a linden tree;
I dreamed in its shadow Many a sweet dream.

I carved in its bark Many a word of love;
In bliss and in grief
I was always drawn to it.

Again today I had to travel Past it in the depths of night. There even in the blackness I closed my eyes.

And its branches rustled, As if they called to me: Come here to me, friend, Here you'll find peace!

The cold winds blew Right into my face;
The hat flew off my head, I didn't turn around.

Now I am many hours Distant from that place,
And I still hear it whispering: You'd find peace here!

Wasserflut

Manche Trän' aus meinen Augen Ist gefallen in den Schnee;
Seine kalten Flocken saugen Durstig ein das heiße Weh.

Wenn die Gräser sprossen wollen Weht daher ein lauer Wind,
Und das Eis zerspringt in Schollen Und der weiche Schnee zerrinnt.

Schnee, du weißt von meinem Sehnen, Sag', wohin doch geht dein Lauf? Folge nach nur meinen Tränen, Nimmt dich bald das Bächlein auf.

Wirst mit ihm die Stadt durchziehen, Muntre Straßen ein und aus;
Fühlst du meine Tränen glühen,
Da ist meiner Liebsten Haus.

Water Flood

Many a tear from my eyes Has fallen in the snow;
Its cold flakes absorb Thirstily the burning woe.

When it's time for the grass to sprout There blows a mild wind,
And the ice will break apart
And the soft snow melt away.

Snow, you know about my longing, Tell me, where does your course lead? If you just follow my tears,
The brook will soon receive you.

You will flow through the town with it, In and out of the busy streets;
When you feel my tears burning,
There is my sweetheart's house.

Auf dem Fluße

Der du so lustig rauschtest, Du heller, wilder Fluß, Wie still bist du geworden, Gibst keinen Scheidegruß.

Mit harter, starrer Rinde Hast du dich überdeckt, Liegst kalt und unbeweglich Im Sande ausgestreckt.

In deine Decke grab' ich
Mit einem spitzen Stein
Den Namen meiner Liebsten Und Stund' und Tag hinein:

Den Tag des ersten Grußes, Den Tag, an dem ich ging; Um Nam' und Zahlen windet Sich ein zerbroch'ner Ring.

Mein Herz, in diesem Bache Erkennst du nun dein Bild? Ob's unter seiner Rinde
Wohl auch so reißend schwillt?

On the River

You who rippled so cheerfully, You clear, untamed river,
How quiet you have become, You give no word of farewell.

With a hard stiff crust
Y ou have covered yourself, Lie cold and unmoving, Outstretched in the sand.

In your covering I inscribe With a sharp stone
The name of my sweetheart And the hour and day, as well.

The day of the first greeting, The day on which I left; Around name and figures winds A broken ring.

My heart, in this stream
Do you now recognize your image? And under its crust
Is there also a violent rush?

Rückblick

Es brennt mir unter beiden Sohlen,
Tret' ich auch schon auf Eis und Schnee, Ich möcht' nicht wieder Atem holen,
Bis ich nicht mehr die Türme seh'.

Hab' mich an jedem Stein gestoßen, So eilt' ich zu der Stadt hinaus;
Die Krähen warfen Bäll' und Schloßen Auf meinen Hut von jedem Haus.

Wie anders hast du mich empfangen, Du Stadt der Unbeständigkeit!
An deinen blanken Fenstern sangen Die Lerch' und Nachtigall im Streit.

Die runden Lindenbäume blühten,
Die klaren Rinnen rauschten hell,
Und ach, zwei Mädchenaugen glühten. - Da war's gescheh'n um dich, Gesell!

Kommt mir der Tag in die gedanken, Möcht' ich noch einmal rückwärts seh'n. Möcht' ich zurücke wieder wanken,
Vor ihrem Hause stille steh'n.

Looking Backward

The soles of my feet are red-hot, Even though I walk on ice and snow; I don't want to catch my breath
Until I can no longer see the peaks.

I tripped on every stone,
As I hurried out of the town;
The crows hurled chunks of snow and ice On my hat from every house.

How differently you received me,
You town of inconstancy!
At your sparkling windows sang
The lark and nightingale in competition.

The bushy linden trees bloomed,
The clear streams murmured brightly, And, oh, two maiden's eyes glowed - Your fate was sealed, my boy!

Whenever that day enters my thoughts, I want to look back once more,
I want to turn back again
And stand still before her house.

Irrlicht

In die tiefsten Felsengründe
Lockte mich ein Irrlicht hin;
Wie ich einen Ausgang finde,
Liegt nicht schwer mir in dem Sinn.

Bin gewohnt das Irregehen,
's führt ja jeder Weg zum Ziel; Uns're Freuden, uns're Wehen, Alles eines Irrlichts Spiel!

Durch des Bergstroms trockne Rinnen Wind' ich ruhig mich hinab,
Jeder Strom wird's Meer gewinnen, Jedes Leiden auch sein Grab.

Will o' the Wisp

Into the deepest mountain chasms A will o' the wisp lured me;
How to find a way out
Doesn't worry me much.

I'm used to going astray,
And every way leads to the goal. Our joys, our sorrows,
Are all a will o' the wisp's game!

Through the mountain stream's dry channel I wend my way calmly downward.
Every river finds its way to the ocean,
And every grief to its grave.

Rast

Nun merk' ich erst wie müd' ich bin, Da ich zur Ruh' mich lege;
Das Wandern hielt mich munter hin Auf unwirtbarem Wege.

Die Füße frugen nicht nach Rast, Es war zu kalt zum Stehen;
Der Rücken fühlte keine Last, Der Sturm half fort mich wehen.

In eines Köhlers engem Haus
Hab' Obdach ich gefunden.
Doch meine Glieder ruh'n nicht aus: So brennen ihre Wunden.

Auch du, mein Herz, in Kampf und Sturm So wild und so verwegen,
Fühlst in der Still' erst deinen Wurm
Mit heißem Stich sich regen!

A Halt

Now I first notice how tired I am As I lay myself down to rest; Walking kept me going strong On the inhospitable road.

My feet didn't ask for rest,
It was too cold to stand still,
My back felt no burden,
The storm helped to blow me onward.

In a charcoal-burner's tiny house I have found shelter;
But my limbs won't relax,
Their hurts burn so much.

You, too, my heart, in strife and storm So wild and so bold,
Feel first in the silence your serpent Stir with burning sting!

Frühlingstraum

Ich träumte von bunten Blumen, So wie sie wohl blühen im Mai; Ich träumte von grünen Wiesen, Von lustigem Vogelgeschrei.

Und als die Hähne krähten,
Da ward mein Auge wach;
Da war es kalt und finster,
Es schrien die Raben vom Dach.

Doch an den Fensterscheiben, Wer malte die Blätter da?
Ihr lacht wohl über den Träumer, Der Blumen im Winter sah?

Ich träumte von Lieb um Liebe, Von einer schönen Maid,
Von Herzen und von Küssen, Von Wonne und Seligkeit.

Und als die Hähne krähten, Da ward mein Herze wach; Nun sitz' ich hier alleine
Und denke dem Traume nach.

Die Augen schließ' ich wieder,
Noch schlägt das herz so warm.
Wann grünt ihr Blätter am Fenster? Wann halt' ich mein Liebchen im Arm?

Dream of Spring

I dreamed of many-colored flowers, The way they bloom in May;
I dreamed of green meadows,
Of joyous bird calls.

And when the roosters crowed, My eye awakened;
It was cold and dark,
The ravens shrieked on the roof.

But on the window panes -
Who painted the leaves there?
I suppose you'll laugh at the dreamer Who saw flowers in winter?

I dreamed of love reciprocated, Of a beautiful young woman, Of embracing and kissing,
Of joy and delight.

And when the roosters crowed, My heart awakened;
Now I sit here isolated
And reflect on the dream.

I close my eyes again,
My heart still beats so warmly.
When will leaves on the window turn green? When will I hold my love in my arms?

Einsamkeit

Wie eine trübe Wolke Durch heit're Lüfte geht, Wenn in der Tanne Wipfel Ein mattes Lüftchen weht:

So zieh ich meine Straße Dahin mit trägem Fuß, Durch helles, frohes Leben Einsam und ohne Gruß.

Ach, daß die Luft so ruhig! Ach, daß die Welt so licht! Als noch die Stürme tobten, War ich so elend nicht.

Loneliness

As a dreary cloud
Moves through the clear sky, When in the crown of the fir tree A faint breeze blows,

So I travel my road Onward with sluggish feet, Through bright, happy life, Lonely and unrecognized.

Oh, that the air should be so still! Oh, that the world should be so light! When the storms still raged,
I was not so dejected.

Die Post

Von der Straße her ein Posthorn klingt. Was hat es, daß es so hoch aufspringt, Mein Herz?

Die Post bringt keinen Brief für dich. Was drängst du denn so wunderlich, Mein Herz?

Nun ja, die Post kommt aus der Stadt, Wo ich ein liebes Liebchen hat,
Mein Herz!

Willst wohl einmal hinüberseh'n Und fragen, wie es dort mag geh'n, Mein Herz?

The Post

From the highroad a posthorn sounds. Why do you jump so high,
My heart?

The post does not bring a letter for you, Why the strange impulse,
My heart?

Of course, the post comes from the town, Where I once had a dear lover,
My heart!

Would you like to take a look over there, And ask how things are going,
My heart?

Der greise Kopf

Der Reif hatt' einen weißen Schein Mir übers Haar gestreuet;
Da glaubt' ich schon ein Greis zu sein Und hab' mich sehr gefreuet.

Doch bald ist er hinweggetaut,
Hab' wieder schwarze Haare,
Daß mir's vor meiner Jugend graut - Wie weit noch bis zur Bahre!

Vom Abendrot zum Morgenlicht
Ward mancher Kopf zum Greise.
Wer glaubt's? und meiner ward es nicht Auf dieser ganzen Reise!

The Hoary Head

The frost has spread a white sheen All over my hair;
I thought I had become an old man And was very delighted about it.

But soon it melted away,
And now I have black hair again
So that I am horrified by my youth - How long I still have to the grave!

From the sunset to the dawn Many a head turns white.
Who can believe it? And mine Has not on this whole journey!

Die Krähe

Eine Krähe war mit mir Aus der Stadt gezogen, Ist bis heute für und für Um mein Haupt geflogen.

Krähe, wunderliches Tier, Willst mich nicht verlassen? Meinst wohl, bald als Beute hier Meinen Leib zu fassen?

Nun, es wird nicht weit mehr geh'n An dem Wanderstabe.
Krähe, laß mich endlich seh'n Treue bis zum Grabe!

The Crow

A crow has come with me Since I left the town,
Until today, as ever,
It has circled over my head.

Crow, you strange creature, Won't you ever leave me? Do you plan soon as a prize To eat my dead body?

Well, I won't be much longer Wandering on the road. Crow, let me finally see Loyalty unto the grave!

Letzte Hoffnung

Hie und da ist an den Bäumen Manches bunte Blatt zu seh'n, Und ich bleibe vor den Bäumen Oftmals in Gedanken steh'n.

Schaue nach dem einen Blatte, Hänge meine Hoffnung dran; Spielt der Wind mit meinem Blatte, Zittr' ich, was ich zittern kann.

Ach, und fällt das Blatt zu Boden, Fällt mit ihm die Hoffnung ab; Fall' ich selber mit zu Boden, Wein' auf meiner Hoffnung Grab.

Last Hope

Here and there on the trees There's a colored leaf to be seen. And I stop in front of the trees Often, lost in thought.

I watch a particular leaf
And pin my hopes on it;
If the wind plays with my leaf I shudder from head to foot.

Oh, and if the leaf falls to earth,
My hopes fall along with it.
I fall to earth as well
And weep on the grave of my hopes.

Im Dorfe

Es bellen die Hunde, es rasseln die Ketten; Es schlafen die Menschen in ihren Betten, Träumen sich manches, was sie nicht haben, Tun sich im Guten und Argen erlaben;

Und morgen früh ist alles zerflossen.
Je nun, sie haben ihr Teil genossen
Und hoffen, was sie noch übrig ließen, Doch wieder zu finden auf ihren Kissen.

Bellt mich nur fort, ihr wachen Hunde,
Laßt mich nicht ruh'n in der Schlummerstunde! Ich bin zu Ende mit allen Träumen.
Was will ich unter den Schläfern säumen?

In the Village

The dogs are barking, the chains are rattling; The people are sleeping in their beds, Dreaming of things they don't have, Refreshing themselves in good and bad.

And in the morning all will have vanished. Oh well, they had their share of pleasure And hope that what they missed
Can be found again on their pillows.

Drive me out with your barking, you vigilant dogs, Don't let me rest when it's time for slumber.
I am finished with all my dreams.
Why should I linger among the sleepers?

Der stürmische Morgen

Wie hat der Sturm zerrissen Des Himmels graues Kleid! Die Wolkenfetzen flattern Umher im matten Streit.

Und rote Feuerflammen Zieh'n zwischen ihnen hin; Das nenn' ich einen Morgen So recht nach meinem Sinn!

Mein Herz sieht an dem Himmel Gemalt sein eig'nes Bild -
Es ist nichts als der Winter,
Der Winter kalt und wild!

The Stormy Morning

How the storm has torn asunder The heavens' grey cover!
The cloud tatters flutter
Around in weary strife.

And fiery red flames
Dart around among them; That's what I call a morning That really fits my mood!

My heart sees in the heavens Its own image painted -
It's nothing but the winter, Winter cold and savage!

Täuschung

Ein Licht tanzt freundlich vor mir her, Ich folg' ihm nach die Kreuz und Quer; Ich folg' ihm gern und seh's ihm an, Daß es verlockt den Wandersmann.

Ach ! wer wie ich so elend ist,
Gibt gern sich hin der bunten List, Die hinter Eis und Nacht und Graus, Ihm weist ein helles, warmes Haus.

Und eine liebe Seele drin. -
Nur Täuschung ist für mich Gewinn!

Illusion

A light does a friendly dance before me, I follow it here and there;
I like to follow it and watch
The way it lures the wanderer.

Ah, a man as miserable as I am
Is glad to fall for the merry trick That, beyond ice and night and fear, Shows him a bright, warm house.

And a loving soul within - Only illusion lets me win!

Der Wegweiser

Was vermeid' ich denn die Wege, Wo die ander'n Wand'rer geh'n, Suche mir versteckte Stege, Durch verschneite Felsenhöh'n?

Habe ja doch nichts begangen, Daß ich Menschen sollte scheu'n, - Welch ein törichtes Verlangen Treibt mich in die Wüstenei'n?

Weiser stehen auf den Straßen, Weisen auf die Städte zu.
Und ich wandre sonder Maßen Ohne Ruh' und suche Ruh'.

Einen Weiser seh' ich stehen Unverrückt vor meinem Blick; Eine Straße muß ich gehen, Die noch keiner ging zurück.

The Sign Post

Why then do I avoid the highways Where the other travelers go, Search out the hidden pathways Through the snowy mountain tops?

I've committed no crime
That I should hide from other men - What is the foolish compulsion That drives me into desolation?

Signposts stand along the highways Pointing to the cities,
And I wander ever further
Without rest and look for rest.

Before me I see a signpost standing Fixed before my gaze.
I must travel a road
From which no one ever returned.

Das Wirtshaus

Auf einen Totenacker
Hat mich mein Weg gebracht; Allhier will ich einkehren, Hab ich bei mir gedacht.

Ihr grünen Totenkränze Könnt wohl die Zeichen sein, Die müde Wand'rer laden
Ins kühle Wirtshaus ein.

Sind denn in diesem Hause Die Kammern all' besetzt? Bin matt zum Niedersinken, Bin tödlich schwer verletzt.

O unbarmherz'ge Schenke, Doch weisest du mich ab? Nun weiter denn, nur weiter, Mein treuer Wanderstab !

The Inn

My way has led me to a graveyard; Here I'll stop, I told myself.

You green mourning garlands must be the sign That invites weary travelers into the cool inn.

What, all the rooms in this house are full?
I'm tired enough to drop, have taken mortal hurt.

Oh, merciless inn, you turn me away? Well, onward then, still further, my loyal walking staff!

Mut

Fliegt der Schnee mir ins Gesicht, Schüttl' ich ihn herunter.
Wenn mein Herz im Busen spricht, Sing' ich hell und munter.

Höre nicht, was es mir sagt, Habe keine Ohren;
Fühle nicht, was es mir klagt, Klagen ist für Toren.

Lustig in die Welt hinein Gegen Wind und Wetter! Will kein Gott auf Erden sein, Sind wir selber Götter!

Courage

If the snow flies in my face,
I shake it off again happily.
When my heart speaks in my breast, I sing loudly and gaily.

I don't hear what it says to me, I have no ears to listen;
I don't feel when it laments, Complaining is for weak fools.

Happy through the world along Facing wind and weather!
If there's no God upon the earth, Then we ourselves are Gods!

Die Nebensonnen

Drei Sonnen sah ich am Himmel steh'n, Hab' lang und fest sie angeseh'n;
Und sie auch standen da so stier,
Als wollten sie nicht weg von mir.

Ach, meine Sonnen seid ihr nicht! Schaut ander'n doch ins Angesicht! Ja, neulich hatt' ich auch wohl drei; Nun sind hinab die besten zwei.

Ging nur die dritt' erst hinterdrein! Im Dunkel wird mir wohler sein.

The False Suns

I saw three suns in the sky,
Stared at them hard for a long time;
And they stayed there so stubbornly
That it seemed they didn't want to leave me.

Ah, you are not my suns!
Go, look into someone else's face! Yes, recently I, too, had three
But now the best two have gone down.

If only the third would also set! I will feel better in the dark.

Der Leiermann

Drüben hinterm Dorfe Steht ein Leiermann Und mit starren Fingern Dreht er was er kann.

Barfuß auf dem Eise Wankt er hin und her Und sein kleiner Teller Bleibt ihm immer leer.

Keiner mag ihn hören, Keiner sieht ihn an, Und die Hunde knurren Um den alten Mann.

Und er läßt es gehen, Alles wie es will, Dreht, und seine Leier Steht ihm nimmer still.

Wunderlicher Alter!
Soll ich mit dir geh'n? Willst zu meinen Liedern Deine Leier dreh'n?

The Hurdy-Gurdy Man

Over there beyond the village Stands an organ-grinder,
And with numb fingers
He plays as best he can.

Barefoot on the ice,
He totters here and there, And his little plate
Is always empty.

No one listens to him, No one notices him, And the dogs growl Around the old man.

And he just lets it happen, All as it will,
Plays, and his hurdy-gurdy He never stands still.

Strange old man,
Shall I go with you? Will you play your organ To my songs?

joshuazink

Dr. Joshua Zink is Associate Professor of Music, Director of Vocal Studies and Director of Recruiting at Carson-Newman University. He has previously taught on the faculty at Middle Tennessee State University and Doane University.

Dr. Zink, a baritone, is an experienced performer on stage, in concert, and recitals. Recently he performed with Knoxville Opera in Mefistofele and  “Gideon March” in Mark Adamo’s Little Women at Harrower Summer Opera while co-directing the Young Artist Program opera scenes program. Other performance history includes operatic roles with Opera New Jersey, Dayton Opera, Nashville Opera, Opera Omaha, Pine Mountain Music Festival, and Opera America’s Series in New York City “Exploring American Voices” where he was showcased in Michael Ching’s new American a-capella opera “A Midsummer Night’s Dream.” Some favorite recent operatic roles include “Snooks” in William Bolcom’s A Wedding (with the composer in residence), “Pandolfe” in Cendrillon, and “Sid” in La Fanciulla del West. Another contemporary piece on the operatic stage recently was Tyler White’s O Pioneers! which is adaptation of Willa Cather’s award-winning novel. The composer conducted the performances.

He has sung as a solo artist with various orchestras throughout the United States in the standard to modern concert and oratorio repertoire. Robert Cohen’s new work Alzheimer’s Stories with the Fresno Master Chorale and Orchestra is a recent concert highlight, with the composer in residence; as is Phillip Wilby’s reconstruction of Mozart’s Mass in C minor. Some favorite repertoire includes: Haydn’s Lord Nelson Mass, Bach’s St. John Passion, Handel’s Israel in Egypt, Brahms’ Requiem, Mozart’s Requiem, Schubert’s Mass in G, and Beethoven’s Mass in C.

Particularly fond of song, he has performed the Mount Everest of song cycles; Schubert’s Winterreise three times with the “Dean of American Accompanists,” John Wustman. Mr. Wustman has accompanied some of the world’s premiere singers of the last century, including Luciano Pavarotti, Elisabeth Schwarzkopf, Birgit Nilsson, Régine Crespin, Christa Ludwig, Nicolai Gedda, Carlo Bergonzi, and a host of others. Dr. Zink regularly preforms both faculty recitals and guest artist recitals at institutions throughout the USA.

As an advocate for new works, his published scholarly activity investigates and advances new music in America with composer Tom Cipullo’s America 1968. Recently Dr. Zink arranged a two-day residency in which Cipullo visited campus, worked with students, faculty, and attended a performance of his music. In that performance, Dr. Zink performed a newer song cycle: An Earth to Walk Upon.

Dr. Zink earned a D.M.A. from University of Nebraska-Lincoln, a M.M. from The University of Illinois, and a B.M. from Bowling Green State University.

In addition to his performance, teaching, and scholarly activity, Dr. Zink is an avid runner and cyclist, having completed the marathon and century ride distances.

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With more than two decades experience as a vocal coach, collaborative pianist, choral conductor, and organist, Kevin J. Bylsma is a musician of impressive depth and ability, well known for his work in opera, art song, and oratorio. A longtime member of the Toledo Opera staff, Mr. Bylsma is currently the Head of Music Preparation and Chorus Master, and was recently names Co-Artistic Director with the company. He was formerly Music Director of the Department of Community Programs for the Michigan Opera Theatre and vocal coach, accompanist, and chorus master for OPERA! Lenawee. In recitals and master classes he has collaborated with the great American singers Samuel Ramey, Diane Soviero, Marilyn Horne, Dawn Upshaw, Michelle De Young, Irina Mishura, Katherine Lewek, and Jennifer Rowley. He is the Co-founder and Artistic Director of the Ann Arbor Festival of Song, and, for the past twenty-eight years, he has served the historic Mariners’ Church of Detroit as Associate Organist and Choirmaster.

Dedicated to the education and training of the next generation of operatic talent, Mr. Bylsma is Coordinator of Opera and Repetiteur at Bowling Green State University’s College of Musical Arts, responsible for vocal coaching and serving as a collaborative pianist for the school’s large body of young singers. Mr. Bylsma also served on the artistic staff of OperaWorks, an intensive opera training program, based in Los Angeles, CA.

A native of Grand Rapids, MI, Mr. Bylsma received his musical training at Calvin College, Bowling Green State University, and the University of Michigan—where he received the Robert Glasgow Organ Scholarship. He currently resides in Toledo, Ohio’s Old West End historic neighborhood with his cats: Rex and Dickens!

The snows descended on my head… Cold, want, and fatigue were the least pains I was destined to endure; I was cursed by some devil and carried about with me my eternal hell…Follow me, I seek the everlasting ices of the north…
(Mary Shelley, Frankenstein)

The poet Wilhelm Müller published Winterreise in two stages.  The first twelve in Urania: Taschenbuch auf das Jahr 1823, then ten more in 1823 in the Deutsche Blätter für Poesie und Litteratur, Kunst, und Theatre.  By 1824 all twenty-four poems had been completed.  Schubert reconstructed the poem order in his musical configuration.  The renowned Schubert scholar Susan Youens states that Schubert reordered the cycle because of not being aware of the final twenty-four-poem version when he began composing.  “When he did discover the extended Müller opus, it must have been clear to him he could not duplicate Müller's final ordering without disrupting the musical structure he had already created.[1]”  Part I was issued in January of 1828.  Part II in December 1828, ironically one month after Schubert’s death.

In the spring of 1827 Schubert invited close friends to the home of wealthy Franz von Schober to hear some “spine chilling songs,” as stated by Schubert’s friend Joseph von Spaun.  His friends were mystified at the ominous and gloomy nature of the songs.  Scholar Richard Wigmore emphasizes that Schubert sang and played the songs that evening with a “voice wrought with emotion.”  Schubert, conscious he had achieved something quite extraordinary even by his standards, reportedly replied: “I like these songs better than any others, and you will come to like them as well.”

There is much scholarly debate on Winterreise being auto biographical about Schubert or Müller personally, but the magnitude of this piece lies in the fact that it is not.  On the very extrinsic and surface level, this piece is about a man leaving his home taking a journey in nature after a love has gone sour and, in the process, becomes distraught, vile, and horrifically beside himself with grief.  Symbolism in nature is evident with the many stops he has.  Depicted images he sees evoke memories, and even warmth in the bitterly cold winter.

More consequentially the journey contains a theme spun deep inside one of the most powerful things on earth: the human consciousness.  The Wanderer’s journey is intellect, psyche, inner truths, denial, realization, and reaches to the depths and profundity of the soul.  Winterreise is a metaphor for the journey of life through stations of nature.  Through these stations of nature the Wanderer eventually finds an intrinsic peace.  In the end the Hurdy-Gurdy man appears and is the first human contact he has had since leaving his lover in the dead of night.  After exhausting every gamut of emotion on the journey he asks: “Wonderfully strange old man, shall I go with you?  Will you play my songs on your organ?”

The penultimate stanza in the last song: Und er läßt es gehen, Alles wie es will (and he just lets it go on, all as it will) illuminates the metaphor of the human journey.  We truly do not control much of anything yet give ourselves the illusion of control.  Like the Wanderer, when any catastrophic event occurs in our lives we may feel credence, agony, ferocity, release, confusion, desolation, defeat, hallucination…  et. al.

We are all on an enthralling and rather graphic journey in this life.

~Joshua Zink

[1] Youens, S. (1991).  Retracing A Winter’s Journey.  (Cornell University Press)

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Updated: 09/18/2024 03:43PM